Während Diego El Cigala bei den Grammys aufräumt, gewinnen die katalanischen Zigeuner-Punks Ojos de Brujo einen BBC Radio 3 World Music Award und Enrique Morente jammt mit Sonic Youth in Valencia, dem soziomusikulturellen Phänomen des spanischen Flamenco, das noch nie so heiß war. Wie jede improvisierte Kunstform (insbesondere Jazz, mit der sie oft eine Plattform teilt) ist sie auf der Bühne am effektivsten, wenn Hände und Fersen in der virilen Synkopierung schlagen, eine Gitarre unergründliche Notenschwankungen ausblutet und die Tänzerin ihre Verachtung zur Schau stellt mit einem Hauch von gekräuselter Seide.
Diejenigen, die ernsthaft auf der Suche nach dem schwer fassbaren Duende sind, sehen sich möglicherweise mit einer Fülle touristischer Möglichkeiten konfrontiert, aber echter Flamenco ist fast immer da draußen, wenn Sie genau hinsehen. In Madrid leben der Produzent Extraodinaire Javier Limón und sein Label Casa Limón. In der Hauptstadt gibt es so berühmte Tablaos wie Casa Patas, Corral de la Morería und El Corral de la Pacheca, wo Hollywood-Schauspieler so allgegenwärtig sind wie Fliesen und weißes Leinen. Weniger teuer und dem Geist der Juerga entgegenkommend (spontane Sitzung) ist das wundervolle La Soleá, in dem sowohl lokale als auch außerstädtische Enthusiasten ihr Können unter Beweis stellen. Zu den Festivals, auf die Sie achten sollten, gehören die jährliche Flamenco Pa'Tos Charity Bash und die Suma Flamenca-Veranstaltung, bei der Shows in Madrids breiterer Gemeinde gezeigt werden.
Eines der größten Festivals Spaniens ist die La Bienal de Flamenco in Sevilla, eine preisgekrönte Veranstaltung, die von Mitte September bis Mitte Oktober stattfindet. In der Stadt selbst ist Los Gallos eines der ältesten Tablaos, aber es lohnt sich, die gepflasterten Gassen nach La Carbonería abzusuchen, einem ehemaligen Kohlenhändler, in dem der freie Flamenco ein voluminöses, dankbares Gedränge von Einheimischen und Touristen anzieht, oder in das alte Gyspy-Viertel zu fahren von Triana, wo Barrio-Treffpunkte wie Casa Anselma in Sevillas einheimischer Form, der „Sevillana“, jubeln.
In Madrid: Corral de la Morería c / Moreriacutea 17; El Corral de la Pacheca von Juan Ramón Jiménez 26; La Soleá c / Cava Baja 34. In Sevilla: Los Gallos Plaza de Santa Cruz; La Carbonería c / Levíes 18; Casa Anselma c / Pagés del Corro 49.
